YouTube Shorts – neue Konkurrenz für TikTok und Instagram Reels
Googles aktuelles Projekt punktet mit Musik
Bei YouTube Shorts handelt es sich nicht um eine neue Videoplattform, sondern um einen erweiterten Bereich innerhalb der YouTube-App. Erstellt werden können dort vertikale Videos mit einer maximalen Länge von 60 Sekunden. Unterschiedliche Effekte und Filter sowie eine riesige Auswahl an Songs stehen dem User kostenlos zur Verfügung. Mit über 250 Labels und Verlagen weltweit, darunter Universal Music Group, Sony Music Entertainment und Sony Music Publishing sowie Warner Music Group, Warner Chappell Music, Believe, Merlin und Because Music, punktet der Tech-Gigant mit einer umfangreichen Songauswahl.
„Ein neuer Spielplatz der Kreativität“
Angekündigt werden die Shorts als "neuer Spielplatz der Kreativität", zu finden sind sie in einer extra Rubrik auf der YouTube-Startseite und in der mobilen App über einen neuen Tab. Wer in einem YouTube Short-Clip einen Song hört, kann mit einem Klick die dazugehörige Vollversion des Songs und das Musikvideo finden. YouTube Shorts ist so konzipiert, dass es leicht verständlich und vertraut ist und beinhaltet die alt bekannten Funktionen zum Kommentieren, Liken und Teilen der Clips. Die Stärke bzw. Besonderheit von Shorts wird darin liegen, wie YouTube das Format mit bestehenden Inhalten der Videoplattform verknüpft.
Ein kleiner Überblick über die YouTube Shorts Toolbox:
- Einsetzen von Text an bestimmten Punkten in Eurem Video
- Einfügen von Audio-Samples aus anderen Kurzvideos in Eure eigene Kreation
- Automatisches Hinzufügen von Untertiteln zu Eurem Short
- Aufnahme von Clips bis zu 60 Sekunden mit der Shorts-Kamera
- Einbetten von Videos aus der Galerie Eures Telefons, um Eure mit der Shorts-Kamera gemachten Aufnahmen zu ergänzen
- Hinzufügen von Filtern, um eigene Shorts farblich zu korrigieren
Bei einem Vergleich mit den Konkurrenten Instagram oder TikTok sucht man allerdings vergebens nach innovativen Neuerungen. Eine Revolution sind die Short-Clips nicht und erst die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob Google mit seinen Shorts bei der YouTube Community gut ankommt oder die Konkurrenzprodukte die Nase vorne behalten.
Content-Recycling: TikTok Videos auf YouTube hochladen
Content-Recycling, also das Hochladen von TikTok Videos auf YouTube ist generell möglich und wird von zahlreichen Usern genutzt. Da YouTube sich aber noch nicht zu dem Thema geäußert hat, ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass beim Hochladen von Clips oder Compilations die Urheberrechtsbestimmungen von YouTube eingehalten werden.
Videos werden auf YouTube mit Hilfe des Content-ID-Verfahrens einer strengen Prüfung unterzogen. Das heißt, wenn in TikTok Videos urheberrechtlich geschütztes Material Dritter verwendet wurde (z. B. Musik) kann das Video gesperrt werden.
Was tun, wenn TikToks urheberrechtlich geschütztes Material enthalten? Bevor die Videos auf YouTube hochgeladen werden, muss das Material aus den Clips entfernt oder verändert werden:
- Audiomaterial anpassen/entfernen
Sollten TikTok Videos bekannte Musik enthalten, ist es möglich, eine Verwarnung wegen Urheberrechtsverletzung zu erhalten, die auch zu einer Sperrung des YouTube Kontos führen kann. Bevor das Video hochgeladen wird, muss das Audiomaterial entfernt oder angepasst werden. - Zuschneiden von Videomaterial
Durch das Zuschneiden des Videomaterials wird das Video auf YouTube als Unikat wahrgenommen und Urheberrechtsprobleme können vermieden werden. - Ein Video-Overlay hinzufügen
Wenn man sich zusammengestellte TikToks auf YouTube anschaut, fallen viele Videos mit einem Overlay auf. Hier werden die schwarzen Balken an den Seiten des Videomaterials überdeckt, wodurch Videos origineller und einzigartig erscheinen. - Ein Voiceover einfügen
Ein einleitendes Voiceover zu Beginn des Videos trägt dazu bei, dass das TikTok als eigenständiges Werk erkannt wird und Urheberrechtsprobleme damit umgangen werden können.
Ob durch neu gedrehte Videos oder Content-Recycling, ihren Mehrwert müssen die YouTube Shorts noch unter Beweis stellen. Welche Video App sich im Endeffekt als User-Liebling herausstellt, wird sich mit der Zeit noch zeigen. Die YouTube Shorts erfüllen auf jeden Fall alle Voraussetzungen, um es an die Spitze der Beliebtheitsskala zu schaffen.